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31.10.2011

Mozart mit Blini

Regelmäßig seit vielen Jahren unterhält uns das Ensemble „Sbrutsch“ aus der Ukraine mit Folklore-Musik.

 

Regelmäßig seit vielen Jahren unterhält uns das Ensemble „Sbrutsch“ aus der Ukraine mit Folklore-Musik.

 

Diesmal, am 12. Oktober 2011, war alles ganz anders: Es gab nicht nur Musik, sondern auch ein ukrainisch-russisches 3-Gänge-Menü, alles fein aufeinander abgestimmt. Und die Ukrainer stellten diesmal ein veritables Streich-Orchester, 14 Musiker stark, auf die Bühne! Damit war überwiegend klassische Musik angesagt, herrlich passend zum Essen und zu den Pausen dazwischen.

 

Erwartungsvoll, gespannt, hatten  etwa 50 Personen, Auersmacher Bürger und Bungalow-Bewohner der St.-Barbarahöhe, an den schön dekorierten Tischen Platz genommen. Und sie wurden nicht enttäuscht! Pünktlich um 1930 Uhr begann das Konzert mit einem melodiösen Menuett von Mozart, dem sich weitere, ebenso harmonische Musikstücke anschlossen. Und als „Appetit-Anreger“ gab es dazu 1 Glas Krim-Sekt und ukrainisches  süß-salziges Gebäck.

 

Nach einigen weiteren stimmungsvollen Melodien, von den Zuhörern mit Begeisterung aufgenommen, wurde die Vorspeise aufgetragen: BORSCHTSCH, eine klassische russische Suppe, ohne die kein festliches Essen auch in der  - früher zu Russland gehörenden -  Ukraine denkbar ist; und was ist drin?: Kohl, Gemüse, Rindfleisch, Kartoffeln, Rote Rüben, saure Sahne – es schmeckte hervorragend, und wer selber kocht, sollte es zu Hause auch einmal auf den Tisch bringen.

 

Natürlich wurden auch Getränke angeboten, ukrainisches Bier war sehr gefragt, aber auch die eher lieblichen grusinischen Weiß- und Rotweine fanden ihre Liebhaber. Und dazu die mitreißende Musik ukrainischer Tänze – das ergab ein sehr angenehmes Gefühl im Kopf und im Bauch. Ja, nicht zu vergessen, der Hauptgang: Schweineroulade mit Pilzen gefüllt und als Beilage Buchweizen. Viele der Anwesenden kannten die Buchweizengrütze nicht, und waren erstaunt, wie wunderbar beides miteinander harmonierte und vor allem schmeckte. Als dann auch noch ein Sänger des Ensembles mit einem Solo „Ich liebe dich...“  auftrat, ließ sich dies auch sehr gut auf das Essen übertragen...

 

Danach gab es eine humorvolle Einlage, eine Art musikalischen Slapstick: einer der Geigenspieler entlockte seinem Instrument ganz ungewohnte Töne und sah sich immer mehr in einen Kampf gegen die Tücke des Objektes verstrickt – umwerfend komisch und mit lautem Gelächter der Zuhörer belohnt.

 

Dann ging es mit einem eher getragenen Musikstück weiter, gefolgt von den zündenden Melodien eines ukrainischen Hochzeitstanzes, bei dem alle im Rhythmus mitwippten und mancher wohl auch gerne an seine eigene Jugendzeit zurückdachte.

 

Inzwischen hatte ich herauszufinden versucht, was „SBRUTSCH“ eigentlich bedeutet. Das war nicht ganz einfach, aber soviel habe ich verstanden: „ZBRUCH“, ausgesprochen „Sbrutsch“,  ist der Name eines kleinen Flüsschens bei Ternopil (deutsch = Tarnopol), der großen Bezirkshauptstadt, aus der die Mitglieder dieses Ensembles stammen; so tragen sie mit diesem Namen immer ein Stückchen Heimat mit sich.

 

Den unermüdlich, sehr gut und exakt spielenden Musikern wurde immer wieder mit langem Applaus gedankt, und eine sehr aufgeräumte Stimmung hatte sich im Saal verbreitet, als sich der Abend dem Ende zuneigte  -  und damit bin ich endlich bei den angesagten „BLINI“. Diese wurden als Dessert gereicht: Hefepfannkuchen aus Buchweizenmehl, mit Rosinen-Quark gefüllt und mit Honig übergossen ...hm,lecker!! Und darauf dann, als krönenden Abschluß dieses schönen Abends, ein echter russischer Wodka.... PROST!!!

 

Helmut Kolodziej

 

18.10.2011

 

 

 

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